Reinhard Knodt †
Reinhard Knodt wurde am 13. 10. 1951 in Dinkelsbühl als Sohn eines Lehrerehepaars aus protestantischem Milieu geboren. Seine philosophischen Lehrer waren Hans-Georg Gadamer, Manfred Riedel und Friedrich Kaulbach. Reinhard Knodt lebt heute in Berlin.
Laufbahn: 1977 -1980 Dozent für Mittelhochdeutsch (im lecturer Rang) am German-Department des Jesuitencollegs Maynooth.
1981 – 1983 Assistent für Germanistik (neue Abteilung) an der Universität Bayreuth bei Walter Gebhard.
1984 – 1992 Vertretung eines C3-Lehrstuhls für klassische Philosophie in den Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg als wissenschaftlicher Rat.
Ab 1985 Mitherausgeber der Nürnberger Blätter.
1990/91 Habilitationsstipendium der DFG an der Pennsylvania State-University USA (Begegnung mit Ivan Illich).
1992/93 Arbeitsaufenthalt an der New School New York, USA bei Wolfgang Schirrmacher.
1993/94 Lehrstuhlvertretung für Hannes Böhringer (GHK Kassel).
1994 Wechsel zum Bayerischen Rundfunk. Philosophiepodien, Nürnberger Autorengespräche/Bamberger Hegelwochen, philosophische Essayistik, Featurearbeiten, Architekturkritik. Eine Anzahl literarischer Bücher führen glewichzeitig zu regionalen Literaturpreisen und einem Literaturpreis der Bayerischen Akademie.
2000 Übersiedlung nach Berlin. Philosophische Seminare für Künstler a der Universität der UDK Berlin. Architekturkritik für Deutschlandradio Berlin. Errichtung eines Kunstphilosophischen Zentrums (Philosophie für Kreative) zur Begegnung von Kunst, Religion und Philosophie (www.Schnackenhof.de) sowie eines Reiseseminars für allgemein Interessierte.
Ab 2020 regelmäßig das „Berliner Philoquium“ statt, auf dem in Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Bublitz („Thesaurus“) alle zwei Monate Fragen zwischen Kunst, Religion und Philosophie verhandelt werden. Das Generalthema der Vorträge und Dispute zu Engeln, Musen, Propheten, Künstlerphilosophen, Zeitreisenden und Zen-Flötenspielern lautet „Gott lacht!“
Veröffentlichungen
Bücher:
1987 „Nietzsche – die ewige Wiederkehr des Leidens“, Bouvier, Bonn/Berlin.
1988 „Das Haus“(Roman, Dagyely Berlin).
1990 „Gott, Liebe oder die Reinhaltung der Luft“ (Philosophische Kurzprosa).
1993 „Ästhetische Korrespondenzen“ Ästhetisches Denken im technischen Raum. (Reclams Universalbibliothek, RUB 8986 (enthält teile der Habilitationsschrift).
1998 „Aber so kommen Sie doch mit hinunter zum Fluss!“ (Ein philosophisches Plädoyer für das Minimalreisen) Fotos: Jürgen Schabel (1. Aufl. Gillitzer und Müller Nürnberg; 2. Aufl. 2015 bei PalmArtPress Berlin.
2008 „Brief an den Turmschreiber“ – ein Stadtschreiberbuch. (Glitzer u. Müller)
2014 „Schmerz“ – philosophisch – poetische Miniaturen (PalmArtPress, Berlin). 2015: „Undinen – unmögliche Liebesgeschichten“(PalmArtPress Berlin, 2. Aufl.)
2017 (3. Auflage zweisprachig; Übersetzung ins Amerikanische von Paul Mc Canzie)
2020 Die Ukrainische Ausgabe mit Bildern von Alexey Borisov.
Übersetzung ins Chinesische in Vorbereitung.
2017 „Der Atemkreis der Dinge – Einübung in die Philosophie der Korrespondenz“ (Herder/Alber) 2. Auflage 2018. 3. Aufl. 2021 i.V. Das Buch, das Manfred Osten 2018 der Öffentlichkeit in der katholischen Akademie in Berlin vorstellte, führte zu den „Philoquien“ auf dem „Schnackenhof“ (www.Schnackenhof.de) mit zum Teil prominenten, ehemaligen und zukünftigen Kritikern des Buches. Thomas Macho formulierte: „Knodts Denken in Korrespondenzen und Wechselwirkungen ist .. attraktiver, aktueller und vielleicht sogar utopischer als die beständige Suche nach Differenzen, Grenzen und Identitäten. Statt „Draw a distinction“ (Spencer-Brown) müsste es heissen: Draw a connection!..“
Rundfunkarbeiten
Zwischen 1990 und 2011 entstanden ca. 50 Hörfunkarbeiten vom Stunden-Feature über das Hörspiel (Feuerbachs Tod, Speer und Wir..) bis hin zu Podien und experimentellen Sendungen (Der Gong) für den BR, SWR und Deutschlandradio Kultur. (z. B. „Wo liegt Berlin?“ – „Kloster – Ort der Sehnsucht“, „Die unheimliche Sehnsucht des Dr. Carl Peters“, Sendungen über ZEN-Klöster, Essays, für die Reihe Kritisches Tagebuch (WDR) und Architekturkritiken öffentlicher Bauten in Berlin für Deutschlandradio Kultur. Ausserdem langjährige Betreuung und Podiums-Moderation der Nürnberger Autorengespräche und der Bamberger Hegelwochen, von denen eine Anzahl Features existieren.
Libretti: In zwei Oratorien, die Hans Kraus-Hübner vertonte, den „Zeitenwenden“ und den „Legenden“ – (Leben der Hl.Walburga), uraufgeführt im Hohen Dom zu Eichstätt und im Münster Heidenheim, wird das Problem von Profanum und Heiligem thematisiert. (Der Alltag ist das wahrhaft Heilige, das vorgeblich Heilige ist der Wahn). CD – Einspielungen und Aufführungen mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks.
Kulturpolitische Engagements
- Mitgebründung des VS Nordbayern und zeitweiser Vorsitz, sowie sporadische Aktivitäten für den PEN (Writers in Exile)
- In den 80ger und 90er Jahren Teilnahmen an Delegationsreisen mit bundesdeutschen Politikern nach Krakau, Charkiv, Moskau und Wladimir.
- Lese- und Vortragsreisen im Rahmen der Europäischen Integration (Edinburg, Paris, Budapest, Wien)
- Begründung der „Nürnberger Mittagslesungen“ (Jetzt „Gäste und Buch“).
- Mit Michael Zeller Begründung des Hermann-Kesten-Preises (Nürnberg).
- Jurortätigkeit für den Marie-Luise Engelhardt-Preis. (bis 2018)
Preise und Stipendien
- 2007 Literaturpreis der Bayerischen Akademie (Fr. Baur-Preis);
- 2004 Turmschreiberstelle der Stadt Abenberg;
- 2003 Journalistenpreis des Bayerischen Kultusministers;
- 1998 Literaturpreis der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken;
- 1996 Förderpreis des Wolfram v. Eschenbach-Preises;
- Verschiedene Reisestipendien des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland über den (VS) nach Polen, in die USA und Ungarn.